Dienstag, 23. November 2010

"kontinuierlich"











KONTINUIERLICH“

Je 50cm x 74cm;
2007/ 2008/ 2009 / 2010
Auf Dibondplatten aufkaschiert



Der Zyklus ‚kontinuierlich’ reiht sich ein in einen größeren Zusammenhang von Arbeiten, die um Erinnerung und Augenblick kreisen.

In einer Reihe von Fotoarbeiten versuche ich die Ausstellungsorte des Projektes „unORTnung“ als ein sich kontinuierlich von Raum zu Raum fortschreitendes Projekt so darzustellen, dass ähnlich dem Vorgang des Erinnerns der jeweilig gezeigte Raum im Vordergrund und die vergangenen Ausstellungsorte in den Hintergrund treten.
Jeder bisherige Präsentationsort ist fotographisch als Ineinaderschichtung von Räumen repräsentiert.

Klara Kohler



Erinnerung macht das: läßt die Dinge klein werden, drängt sie zusammen.
Land des Seemanns.“

(Walter Benjamin - MS 863v – Benjamin Archiv)

http://www.unortnung.net/

Montag, 22. November 2010

Augenblick ist Ewigkeit ?






AUGENBLICK IST EWIGKEIT ?
(GOETHE) (KOHLER)

Video mit einer 7.Hauptschulklasse, Berlin
18 min;
10.Jänner 2003


Es entstand ein Video im Rahmen eines Projektes in Berlin mit Kindern der Gustave – Eiffel- Schule, die bald darauf geschlossen wurde.
Sie sollten sich zu einem Gruppenbild aufstellen. Sie standen bereit für ein Foto, das es nicht in der üblichen Form geben sollte. Es wurde der andauernde Moment festgehalten. Über eine Viertelstunde standen sie still.
Dazu gab es auch ein Interview, wo die Jugendlichen allgemein über Augenblick, Erinnerung und Vergessen sprechen.
Schule“ ist ein dynamischer Prozess. Das einzig Beständige ist der Wandel. Es ist immer ein Kommen und Gehen.
Dieser festgehaltene Augenblick ist in dieser Form nicht mehr wiederholbar.
Man wird sich auf eine gewisse Art auch in diesem Klassenbild erkennen. Es ist für jeden die Erinnerung an eine bestimmte Zeit seines Lebens.

Meine Intension dieser Form des Festhaltens von Erinnerungsbildern war, die Feinheiten der Veränderungen im Entstehen des Bildes zu bemerken und dies zu fokussieren.
In dem Video sehen sie uns jetzt an, obwohl dieser eingefangene Augenblick Vergangenheit ist.







Nach 6 Jahren entwickelt sich das Projekt zu einer Langzeitstudie, die die lebensgeschichtliche Entwicklung von den Jugendlichen nachzeichnet:

Linz Export 2008
Titel: „Ich werde ohnehin nur Straßenkehrer“
Suche nach den Jugendlichen – Interviews - Videoaufnahmen

Dieses Projekt bedeutet für mich, zu verstehen, in welchen Welten unterschiedlichste Menschen leben. Eine Welt, die mir fremd war – die ich aber in einem kleinen Bereich erfahren kann. –
Es ist wichtig, nicht zu urteilen ohne Gründe - ohne den Versuch gemacht zu haben, den anderen in seinem Werdegang zu verstehen.

















2010:

Bucharbeiten:

15 Bücher: 21 cm x 21 cm, 1 Buch: 14 cm x 21 cm

Es wurden aus den Interviews die Essenzen der unterschiedlichsten Lebensentwicklungen gefunden und dargestellt.
Ich habe Ausschnitte meiner Tagebuchtexte einbezogenen, die auf dem Weg zu den Jugendlichen, oder auch direkt danach entstanden sind.
Sie zeigen mich. Ich, die im Moment nicht weiß, worauf sie sich einlässt.
Wie wird die Reaktion auf meine Person sein. Kann sich noch jemand an mich erinnern?
Sind sie offen, Momente ihres Lebens zu erzählen? Sich fotographieren zu lassen?

Die Momente der Begegnung.
Schließlich die Gegenüberstellung der fotographischen Portraits.
Es zeigt ein Hintasten zu den Personen. Von Außen kommend, auf der Suche nach den Jugendlichen; Häuserdarstellungen – die Umgebung ihres Lebensumkreises, bis zur Klingel an der Haustür und letzendlich die Person, der Innenraum.


Videodokumentation:

Einige der Jugendlichen haben etwas gefilmt. Es entstand ein Einblick in ihren Alltag.
Momentaufnahmen“.


Fotographien:

11 SW-Fotographien a' 2 m x 90 cm

Um den Kreis vorerst zu schließen, entschied ich mich, Fotographien von 2003 in das Projekt einfließen zu lassen. Die Bilder von damals zeigen die Jugendlichen, nachdem das Video entstanden ist. Der Hintergrund wirkt ruhig. Nichts lenkt von der Person ab. Durch die Unschärfe wird die Fotographie dem Moment gerecht. Es ist ein Hauch, der zurückbleibt. Alles andere ist vergessen.


Unter dem Titel: „Augenblick ist Ewigkeit ?“ entstand eine medienübergreifende Arbeit, die dokumentarischen Charakter aufweist, jedoch in seiner primären Ausrichtung der künstlerischen Vermittlung von Lebensgefühl verpflichtet bleibt.

Eine Art Selbstportrait






EINE ART SELBSTPORTRRAIT -
SPURENSICHERUNG UNG EXISTENZBEMUSTERUNG

Nichts vergessen, was zu tun ist. – was für mich zu tun ist –
was mich ausmacht in den Momenten, die wieder vergehen, sobald es getan ist.
Die Sammlung – die Erinnerung an meine Existenz in dem Einfachen.
Gedankenanstöße – keine Erklärungen, sondern ein Knoten im Taschentuch.


Notizzettel von 2007, 2008, 2009

Klara Kohler

Großvater

Engelswesen



Der Versuch groß zu sein.
Der Versuch weit zu werden.
Umfangreich.
Für einen Moment.

Aschenstaub





ENGELSWESEN
(im Rahmen der Ausstellung „Local Heroes“ in der Galerie der Stadt Wels)
Zeichnung mit Aschenstaub in alter Manier auf die Wand gepaust.(übliche Aufpaustechnik für z.B. Fresken, Seccomalereien, Sgrafitos)
Höhe: 4,8m Deckentiefe: 2m Spannweite: 30m
Dezember 2008



Du!

Oma und Papa

Selbstland










Selbstland

Unzählige Darstellungen des Portraits.
Unzählige Male das Erinnern.
Unzählige Male eine Interpretation des Menschen.

Man fotoagraphiert, wie so oft.
Ich fotographiere mich mit Darstellungen des Gesichts (des Ideals, der Fratze,…).
Ist nicht jedes Portrait Darstellung einer Maske?

Nach dieser hundertstel Sekunde des Festhaltens –
unveränderbar gibt es jetzt diesen Moment.
Immer wieder zum Aufrufen.
Immer dieser gleiche Moment, bis er sich völlig eingeschrieben hat,
dass nur noch das Bild für die Erinnerung daran steht.

„Es ist so gewesen.“ (Roland Barthes – „Die helle Kammer“)

Die Darstellungen auf den Bildern stehen für mehr als nur den Moment.
Die Frage nach dem maskenhaften des Portraits wird hier auch in einer Wechselbeziehung zwischen der Maske und dem lebendigen Interesse der Betrachtenden festgehalten.
Für den Betrachter der Fotoarbeiten erweitert sich dadurch der Horizont möglicher Interpretation.

Welches ist jetzt „das Portrait“, um das es geht?
Man wechselt den Blick. Zur Maske – zum Portrait – zur Maske.


In meinen Arbeiten kreise ich hauptsächlich um Erinnerung und Augenblick –
um den Versuch des Festhaltens von Erinnerung und über das Nicht-Wissen.
„Augenblick ist Ewigkeit ?“

Kohler Klara


SELBSTLAND
Fotoserie I-VI; 50cm x 74cm; 2007/2008
Auf Dibondplatten aufkaschiert




Seilakt 0









Teilnahme am "Antipodium" - Initialausstellung
Fotoserie Seilakt 0
Kurator: Franz Frauenlob
Palais Turn und Taxis Bregenz
2008
http://www.antipodium.at/?page_id=23

Steinwesen V

Traunkirchner Marmor
Ca.110 x 70 x 50cm
5 Fotographien 30 x40cm
2003


Ich versuche den Formen des Steins nachzuspüren.
Die Oberfläche wird ganz fein mit der Hand scharriert.
Hinter der kantigen Schicht kommt die Weichheit des Steins zum Vorschein.
Die Linienführung wird zu meinem Schreiben in den Stein.


Die Fotographie konzentriert sich auf die Wahrnehmung des Objektes abseits der Steinwerkstätte. Es handelt sich dabei um eine Neuentdeckung meiner Arbeit, um neue Sichtweisen, wobei ich der Atmosphäre meiner Skulptur und ihrer Oberflächenstruktur besondere Aufmerksamkeit widme.
Der fotographische Blick eröffnet die Sicht auf `Landschaften´, die die Wirklichkeit meiner Steinarbeit nur noch erahnen lassen.











Holzschnitte